Piccole Dolomiti - Dynamite Trails zu Hütten und Gipfeln

 Auf dem Sentiero della Pace von der Scalorbi- zur Fraccaroli-Hütte in der Gruppo del Carega (2. Etappe)

 

 


Sonntag 01. September bis Samstag 07. September 2019


Piccole Dolomiten - ab/bis Ala im Etschtal Ronda Grande mit den Monti Pasubio, Carega, Zugna, Lessini und Rione


5 Tourentage mit insgesamt 230 Kilometern und 9 300 Höhenmetern


Die Anreise nach Ala im Etschtal (Bahnhof, südlich von Rovereto) erfolgt privat oder gegen eine Fahrtkostenbeteiligung mit dem Serac Joe-Bus ab/bis München-Hohenbrunn.


Begleitfahrzeug mit Gepäcktransport


Übernachtungen in Gasthöfen und Hotels.


Serac Joe Level 3-4

Kondition          
Fahrtechnik          

 

 

 

Kondition - eine sehr gute Grundausdauer ist erforderlich. Richtlinie: etwa 400 Hm in der Stunde auch über einen längeren Zeitraum hinweg
Fahrtechnik - eine sichere Fahrtechnik auf steinigen Wegen ist erforderlich: schwer


Leistungen Organisation, Buchung der Unterkünfte, Führung, Betreuung und Begleitfahrzeug mit Gepäcktransport.
Preis 525,00.- Euro

Die Kosten für die Übernachtungen und Verpflegung (Halbpension etwa 70.- Euro pro Tag) müssen gesondert getragen und vor Ort bezahlt werden. Die Gesamtkosten der Ronda Grande über die Monti Pasubio, Carega, Zugna, Lessini und Rione  (6 Übernachtungen, Halbpension, 5 Tourentage mit Begleitfahrzeug und Gepäcktransport) betragen etwa 1000,00.- Euro.

Gegen eine Fahrtkostenbeteiligung in Höhe von 25,00.- Euro besteht die Möglichkeit der An- und Rückreise ab/bis München-Hohenbrunn mit dem Serac Joe-Bus inklusive Radtransport. Bitte geben Sie bei der Buchung an, ob Sie mit dem Serac Joe-Bus mitfahren möchten.


GPS Die GPS-Tracks der Ronda Grande Piccole Dolomiti sind nicht erhältlich.

 

Programm: Ab/bis Ala auf Dynamite Trails über die Monti Lessini, Carega, Rione, Pasubio und Zugna

Landkarte - Piccole Dolomiti


Samstag: Anreise
privat oder mit dem Serac Joe-Bus ab München-Hohenbrunn (Abfahrt gegen 14.00 Uhr) nach Ala im Etschtal südlich von Rovereto (Treffpunkt gegen 18.00 Uhr), gemeinsames Abendessen mit Tourenbesprechung und Übernachtung in Hotel (Italien)


Sonntag: Erste Etappe über die Monti Lessini
Ala (150 m) > Rifugio Monti Lessini alla Sega > Monte Castelberto (1765 m) > Rifugio Podesteria > San Giorgio > Giazza am Beginn des Valle di Revolto (770 m), Übernachtung in Gasthof (Italien)
Highlights - die alte Militärstraße über die eigentümliche Steppenhochebene der Monti Lessini mit einer grenzenlosen Schau vom Adamello über den Monte Baldo bis nach Verona, die Malghe Lessini und das Zimber-Museum in Giazza (Ljetzan)
44 km + 2000 Hm bergauf / 1380 Hm bergab
Piccole Dolomiti - Höhenprofil Etappe 1 - keine längeren Schiebepassagen 


Montag: Zweite Etappe über die Cima Carega
Giazza (770 m) > Rifugio Passo Pertica (1573 m) > Rifugio Scalorbi (1767 m) > Rifugio Fraccaroli (2238 m) > Cima Carega (2259 m, Besteigung in 15 Min. zu Fuß) > Pala di Cherle > Cima Levante > Passo Buole (1460 m) > Vallarsa > Rifugio Passo di Campogrosso (1456 m) > Sengio Alto > Passo Pian delle Fugazze (1162 m), Übernachtung in Gasthof (Italien)
Highlights - der abenteuerlich anmutende Sentiero della Pace über die Kareggen (Carega) - 15 Kilometer Hochgebirgstrail am Stück und der Sengio Alto über den Wiesen von Campogrosso
51 km + 2200 Hm bergauf / 1810 Hm bergab
Piccole Dolomiti - Höhenprofil Etappe 2 - bei guten Verhältnissen insgesamt etwa 30 Min. Schieben


Dienstag: Dritte Etappe über die Monti Priafora und Rione
Passo Pian delle Fugazze (1162 m) > Ossario del Pasubio (Knochenhaus) > Forte Maso > Valli di Pasubio (342 m) > ex Forte Enna > Monte Novegno > Monte Priafora (1659 m) > Monte Rione (1691 m) > Colle Xomo (1058 m) > Passo Pian delle Fugazze (1162 m), Übernachtung in Gasthof wie Vortag (Italien)
Highlights - die Dynamite Trails in die Valli del Pasubio und am Abgrund über den Monte Rione
54 km + 2100 Hm bergauf / 2100 Hm bergab
Piccole Dolomiti - Höhenprofil Etappe 3 - bei guten Verhältnissen insgesamt etwa 30 Min. Schieben


Mittwoch: Vierte Etappe durch die "Zona Monumentale" über den Pasubio
Passo Pian delle Fugazze (1162 m) > Strada degli Eroi > Rifugio Generale Achille Papa (1929 m) > Porte del Pasubio > Arco Romano > Seletta Damaggio (2175 m) > Cima Palon (2235 m, Besteigung in 20 Min. zu Fuß) > Dente Italiano (Italienische Platte) > Dente Austriaco (Österreichische Platte) > Sella del Roite > Rifugio Lancia (1825 m) > Bocchetta di Foxi (1720 m) > Anghebeni (630 m), Übernachtung in Gasthof (Italien)
Highlights - die Strada degli Eroi und der Sentiero della Pace über das gesamte Karstplateau, die Brotzeit auf der Lancia-Hütte und die Trail-Abfahrt von der Foxi-Scharte in die Vallarsa
30 km + 1200 Hm bergauf / 1730 Hm bergab
Piccole Dolomiti - Höhenprofil Etappe 4 - bei guten Verhältnissen insgesamt etwa 60 Min. Schieben


Donnerstag: Fünfte Etappe über den Monte Zugna
Anghebeni (630 m) > Vallarsa (540 m) > Rifugio Monte Zugna (1616 m) > Monte Zugna (1864 m) > Passo Buole (1460 m) > Ronchi (687 m) > Ala (150 m), Übernachtung in Gasthof wie am Anreisetag (Italien)
Highlights - der Dynamite-Upill von der Hütte zum Gipfel des Zugna-Rückens, der Sentiero della Pace zum Passo Buole und das Bergdorf Ronchi
51 km + 1800 Hm bergauf / 2280 Hm bergab, kürzere Varianten mit 1200 oder 1900 Hm möglich
Piccole Dolomiti - Höhenprofil Etappe 5 - bei guten Verhältnissen insgesamt etwa 30 Min. Schieben


Freitag: Rückreise
Heimreise privat oder mit dem Serac Joe-Bus nach München-Hohenbrunn (Ankunft gegen 12.00 UHR)

Das Rifugio Generale Achille Papa an der Porte del Pasubio (4. Etappe)

Piccole Dolomiti - Ronda Grande
Am Südzipfel des Trentino, an der Grenze zum sonnigen Veneto und am Rand der Alpen, wo man nur noch ein paar Hügel vermutet, ragen aus tiefen Talfurchen weiße Felsfinger und feingliedrige Wandfluchten. Als wäre die an ein Riff brandende Gischt zu Kalk erstarrt, erhebt sich ein bizarres Gewirr aus Zacken und Türmen. Die 2259 Meter hohe Krone einer steingewordenen Welle markiert den höchsten Punkt der Gruppo del Carega. Dieses kleine Gebirge zwischen den 1000 Meter hohen Abbruchkanten der karstigen Plateauberge Pasubio und Lessini bildet das alpine Wahrzeichen der Piccole Dolomiti, wie der italienische Alpenverein die Venezianischen Voralpen zwischen Rovereto und Vicenza bezeichnet. Der Bergnamen Cima Carega geht auf das zimbrisch-deutsche Wort Karegge zurück, denn im 13. und 14. Jahrhundert besiedelten deutschstämmige Auswanderer den gesamten Bereich der Kleinen Dolomiten. Ein kleines Museum im Dorf Giazza auf der Veroneser Seite und die zimbrischen Wurzeln in fast allen Ortsnamen zeugen noch heute davon.

Rione
Westlich des Monte Grappa und östlich der Cima Carega mit dem Pasubio bilden die Monti Rione, Novegno, Summano und Cengio den Rand der Alpen zur venezianischen Tiefebene hin. Während die Dynamite Trails aus dem Gebirgskrieg am Grappa, Carega und Pasubio allen Tourenbikern ein Begriff sind, stellen die waldreichen Höhenzüge mit felsigen Kämmen dazwischen unbeschriebenes Neuland dar. Man spricht nicht Deutsch! Läge der Sentiero 401 vom mit Sprengstoff geritzten Haupt des Monte Rione zum Coletto di Posina aber am Gardasee, so würde diese Panoramastrecke am Abhang der Alpen in keinem Tourenbuch fehlen.

Pasubio
Bei Rovereto mündet der Wildbach Leno in die Etsch. Er sammelt das Wasser aus den Tälern Vallarsa und Terragnolo, die einen mächtigen Bergstock begrenzen. Aus dem lang gezogenen, von Wald gesäumten Rücken kragt eine etwa sechs Quadratkilometer große Karstfläche hervor, die abrupt mit steilen Felsfluchten zur Ebene Ventiens hin abbricht. Zehn Erhebungen der zerklüfteten Hochebene überschreiten die 2000-Meter-Grenze. Mit 2232 Metern höchster Punkt des Pasubios ist die Cima Palon, an welche sich wenig nördlich, getrennt durch die Selletta Damaggio, die Italienische Platte anschließt. Kaum 100 Meter nördlich, gegenüber des Dente Italiano, getrennt durch die Vertiefung des Eselsrückens, ragt die Österreichische Platte aus dem Karst, in Italien Dente Austriaco genannt. Diese heute offiziellen geografischen Namen beschreiben den Schauplatz des heftigsten Minenkriegs aller Zeiten. Wie auch anderswo im Gebirgskrieg bildete der Berg die Schwachstelle der Front. Die Täler waren von den Höhenzügen leicht zu kontrollieren. Gewaltige Sperrwerke machten ein Durchkommen unmöglich. Wer aber die natürliche Festung des Pasubios besaß, herrschte über das Etschtal und das Land bis Verona. Das Ringen um die Platten währte 29 Monate. Im ersten Jahr forderte das Wüten des Winters die meisten Opfer. Nachdem die Materialschlacht an der Erdoberfläche ohne durchschlagenden Erfolg im Stellungskampf erstarrte, begann der unterirdische Krieg. Beide Seiten bauten ihre jeweilige Platte unter Tage mit Gängen und Kavernen aus und trieben Stollen unter dem Eselsrücken vordringend zu den Minenkammern nahe den gegnerischen Behausungen. Man saß auf einem rauchenden Vulkan. Fast jeden Monat wurden Minengänge zur Explosion gebracht; allein bei der größten flogen 50 Tonnen Sprenggelatine samt Berg und allen darauf befindlichen Männern in die Luft. »Eine Menschenmühle war das, in der eine Kompanie nach der anderen zermalmt und zerfetzt wurde, als es galt, die ›Platte‹ zu erobern, als es galt, die ›Platte‹ zu halten« – so der Soldat Robert Skorpil, der durch diese Hölle ging. Am Pasubio gab es keine Sieger.

Das Nadelöhr in der Pasubiofront und seine flankierenden Stellungen mussten versorgt werden. Mehrere Hunderttausend Tonnen Material schleppten die Österreicher von Rovereto über die abgeflachte Pasubiozunge zwischen den beiden Leni-Ästen zum Col Santo herauf. Wenig unterhalb wartet heute die Lanciahütte des italienischen Alpenvereins auf durstige Mountainbiker. Alte, noch unbefestigte Nachschubwege ermöglichen die einfühlsame Umrundung des »Heiligen Hügels« über sanft gewellter, tafelartiger Weidelandschaft. Vor Aufgaben eines weitaus größeren Kalibers wurden die italienischen Pioniere gestellt. Auf zwei Kilometern Luftlinie musste ein Höhenunterschied von 1000 Metern überwunden werden. Pressluftbohrmaschinen und Mineure sprengten ein Netz kühn angelegter Militärwege in den harten Pasubiokalk, das wegen seiner aufregenden, wilden Szenerien jedes Bikerherz höher schlagen lässt.

 Ortstermin an der Felsöffnung Porte del Pasubio. Drei Straßen treffen hier zusammen: Westlich mündet die vom Fugazzepass heraufkommende Strada degli Eroi; östlich führt die Strada degli Scarubbi vorbei. Sie beginnt am Colle Xomo und endet nur wenig unterhalb der Italienischen Platte. Da diese Nachschubtrasse genau in der Schusslinie des Feindes lag, haben 600 Alpinis 1917 in nur sechsmonatiger Arbeit jenseits, auf der abgewandten Kammseite, die Strada delle Gallerie in den Fels gehämmert. Die abenteuerliche, 6,5 Kilometer lange Weganlage führt durch 52 oft stockdunkle Felsentunnels 700 Höhenmeter hinauf zur Porte. Marmortafeln nummerieren die Röhren. Mit 320 Metern Strecke ist die 19. Galerie die längste, und die 20. zieht sich gar spiralenförmig im Innern eines Felsturms aufwärts. Trotz der extrem ausgesetzten, in senkrechter Felswand verlaufenden Trasse, trotz des abgespeckten, stets feuchten Bodens in den niedrigen Tunnels, trotz der Heerscharen von Wanderern und trotz des seit 1994 am Eingang des ersten Tunnels mahnenden Verbotsschilds versuchen Mountainbiker immer wieder, da hinunterzufahren. Die meisten werden bereits nach wenigen Metern absteigen und die Strada delle 52 Gallerie mit ihrem stählernen Gefährt in einer Mischung aus Bewunderung und ungläubigen Kopfschütteln abkraxeln. Stehen dann ganz unten die Carabinieri, wird ein sattes Bußgeld fällig. Auch Schieben ist nicht erlaubt. Wenige, ausgerüstet mit Stirnlampen und Halogenscheinwerfern, bleiben länger auf dem Rad. Dann kann man nur hoffen, dass es zu keinem Auffahrunfall mit einem Wanderer kommt oder sich gar die Anzahl der sich bereits am Pasubio zu Tode gestürzten Mountainbiker erhöht.

Zugna
Ein lang gestreckter Bergrücken zieht sich südlich von Rovereto in die Höhe. Seine Flanken begrenzen den Lauf der Etsch im Vallagrina nach Osten und die Vallarsa mit dem Wildbach Leno nach Westen. Der schmale Höhenzug gipfelt am Monte Zugna, ehe er schroff zur Senke des Passo Buole abfällt. Über dem Einschnitt türmt sich die wild zerklüftete Gruppo del Carega, deren Zacken zusammen mit den umliegenden Bergen Zugna, Lessini, Cornetto und Pasubio wegen ihrer spektakulären Gestalt bei den Italienern auch »Piccole Dolomiti« genannt werden. Fährt man auf der Brenner-Autobahn an Rovereto vorbei, bleibt der Blick immer an dieser karstig grauen, fast baumlosen Schräge hängen. Das Bild passt so gar nicht ins grüne Vallagrina, sondern ähnelt mehr einer Mond- oder Vulkanlandschaft. Was man da sieht, ist die Rutschbahn eines gigantischen Bergsturzes aus dem Jahr 883. Fast ganz oben am Spitz der Zugna Torta abgehend, hat die Gerölllawine dem Berg das Gewand entzogen. Auf den nackten Kalkplatten sind eigenartige Abdrücke zum Vorschein gekommen. Da an der Zugna Torta im Gebirgskrieg über Jahre verbissen gekämpft wurde, sahen einige Spaßvögel wohl in den seltsamen Stapfen kleine Bombenkrater. »Dabei ist eigentlich der Unterschied ziemlich eindeutig«, erklärt der im Steinmeer von Marco forschende Geologe Avanzini vom Museum für Naturwissenschaften in Trient bei einer Besichtigung. Während er auf den wulstigen Rand eines rund 15*Zentimeter tiefen und 40*Zentimeter langen Lochs deutet, fährt er fort: »Eine Bombe sprengt die Erde beiseite, ein Fuß drückt sie nach außen. Das hier ist eindeutig das Trittsiegel eines Dinosauriers. «Seit über 80 Jahren hallen allabendlich einhundert dröhnende Schläge der Friedensglocke »Maria Dolens« in den Gassen Roveretos wider. Gegossen aus der Bronze von Kanonen der 19 am Ersten Weltkrieg beteiligten Nationen will ihr Läuten durch die Erinnerung an die Gefallenen aller Kriege zum Frieden mahnen. 1925 fertiggestellt, 1939 und 1964 neu geformt, 1965 vom Papst in Rom geweiht, fand ich 2007 die über 22*Tonnen schwere Glocke auf einem Hügel über der zweitgrößten Trentiner Stadt. Neben einem stählernen Gerüst stand sie am Erdboden. Eine hohe Betonmauer umfriedete das Gelände – seit 2004 ein Kulturzentrum mit geregelten Öffnungszeiten. Wegen Renovierungsarbeiten schwieg »Maria Dolens«. Zum besseren Verständnis sei erwähnt, dass der gesamte Zugnarücken zum Kaiserreich gehörte; die Grenze verlief südlich über die Monti Lessini. Schon vor dem Krieg bauten österreichische Pioniere die Zugna-Bergstraße und einzelne kleinere Kasernen. Bei Kriegsausbruch räumten die Tiroler Landesschützen und Kaiserjäger ihre Befestigungen und die Alpini rückten an der Zugna ein und errichteten den »Trincerone Traverso«, ein Schützengrabengefüge schräg zum Bergrücken. Trotz heftiger Gefechte blieb der Gipfel bis zum Kriegsende in der Hand der Italiener.        

Auf dem Dente Italiano unter der Cima Palon am Pasubio (4. Etappe)

 

Unterwegs










  • Kultur verstehen










  • 30 Jahre Serac Joe










  • Erlebnis Natur










  • Begegnung Mensch

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